Bewertung Broadbent: Romanee-Conti 1937 - Ein großer Wein. Ich verkostete ihn erstmals 1957 beim Essen mit einem Kunden, einem Obstbauern aus Cheshire mit einem fabelhaften Keller. Ich zitiere aus Band 3 meiner Verkostungsnotizen: »Groß und schwarz, streng und konzentriert; süßlich, geschmacks intensiv. Auf derselben Stufe wie der 1945er Mouton. Noch mindestens weitere zehn Jahre gut« (ich war erst fünf Jahre im Weingeschäft). Als Nächstes 1972 bei Christie's, dann sieben Jahre später bei einem Essen im Sitzungssaal von Christie's: »Noch immer ziemlich tief ... in der Nase überreif und wildbret artig, aber von opulenter Reichhaltigkeit und attraktiv ... der Geschmack schien sich auszudehnen und im Glas immer reicher zu werden.« Später eine Magnum, die bei einem Rodenstock- Weinwochenende mehr als 60 rote 1937er aus Bordeaux förmlich an die Wand spielte: ziemlich tiefe, warme, herbstliche Farbe; reifes, reiches, klassisches, Pinot-typisches »Rote-Bete«Bukett, wohlriechend, nachhaltig; sehr »süß«, substanz- und körperreich. Wie beim Tanz der sieben Schleier offenbarte sich mit jedem vorsichtigen Atemzug und Schluck ein Stückchen mehr von diesem Wein.
Auf der Domaine de la Romanée Conti gilt die Devise, dass der Erzeuger nur ein Mittler zwischen Boden und Wein sein soll. Ein Eingreifen ist tunlichst zu unterlassen und nur in besonderen Fällen zu empfehlen. Der Kellermeister Aubert de Villaine drückt das folgendermaßen aus: „Nichts ist schwieriger, als mit Einfachheit zu handeln; das Ideal wäre, überhaupt nichts zu tun – das aber ist nicht möglich.“ Die Fässer zur Endreifung der Weine der Domaine Romanée Conti werden seit dem Jahre 1975 jährlich erneuert, was natürlich zu erheblichen Kosten führt, der Qualität jedoch zugute kommt. Die Hohe Nachfrage nach französischer Eiche führe im Jahre 1979 dazu, dass die Domaine Romanée Conti das Holz in Eigenregie besorgt und es der Küferei zur Verfügung stellt. Das Holz stammt aus den Wäldern des Troncais und zahlt zu den besten auf dem Markt. Bei der Abfüllung setzte man in der Vergangenheit immer auf die ultra-traditionelle Art, was in folge aber zu deutlichen Schwankungen zwischen den Flaschen führte. Auf Grundlage dessen ist der Kellermeister 1982 in Übereinstimmung der Inhaber der Domaine Romanée Conti dazu übergegangen, die Weine in Partien zu jeweils 5 Faß in Edelstahltanks zusammenzuführen und durch Schwerkraft abzufüllen.
Das Weingut Domaine de La Romanée Conti ist umgeben von vielen Mythen und Legenden. Es erzeugt einen der teuersten, wenn nicht den teuersten Wein der Welt. Gerade in den letzten Jahren ist die nachfrage nach Weinen der Domaine Romanée Conti in Asien stark gestiegen. Um eine Flasche des legendären Monopollagenweines Romanée Conti zu erwerben, muss man eine 12er Kiste subskribieren und hoffen, eine Zuteilung zu bekommen. Es ist aussichtslos, mehrere Flaschen des Romanée Conti Weines in der Subskription zu ergattern.