Chateau Margaux ringt schon seit Jahrhunderten mit Chateau Lafite Rothschild um den ersten Rang unter den 1er Cru Classé Gewächsen des Bordeaux Weinanbaugebietes. Das gesamte Anwesen mit allen Weinbergslagen des Chateau Margaux liegt in der Gemeinde Margaux an der Gironde. 99 Hektar umfasst die Anbaufläche des Chateau´s, wobei hiervon 87 Hektar für Rotwein reserviert ist. Auf Chateau Margaux wird ebenfalls, wie auch bei Lafite Rothschild, ein sehr guter 'so genannter' „Zweitwein“ produziert und vinifiziert. Der Pavillon Rouge du Chateau Margaux ist ein toller Bordeaux Wein und in guten Jahrgängen auf einem sehr hohen Qualitätsniveau angesiedelt. Zudem ist der Pavillon Rouge du Chateau Margaux mit deutlich unter 100 Euro sehr viel günstiger als der Grand Cru Classé Wein des Chateau Margaux.
Historisch gesehen wurde Chateau Margaux bereits im 15. Jahrundert urkundlich erwähnt. Genau kann man das Datum allerdings nicht fixieren, allerdings lagen die Besitztümer zwischen 1572 und 1582 bei Pierre de Lestonnac. Durch eine Heirat im Jahre 1654 kam Chateau Margaux an die Bordelaiser Familie Pontac, welcher zu dieser Zeit auch die Eigentumsverhältnisse von Chateau Haut Brion leitete. Eine schwierige Zeit erlebte das bis dahin sehr kontinuierlich und nachhaltig geführte Gut während der Zeit der französischen Revolution. Chateau Margaux wurde beschlagnahmt um dann, kurze Zeit später, von der letzten Erbin der Familie mit Glück und Geschick zurückgekauft zu werden . Getrieben durch die hohen Schuldenlasten aus den vergangenen schwierigen Jahren ging das Gut Margaux im Jahre 1804 an den Baske Colonilla, welcher auch 1816 das prunkvolle und bekannte Chateau Margaux in der heutigen Gestalt erbaute.
In den nachfolgenden Jahren wurde das Chateau Margaux durch die Hände von Bankiers und Handelshäusern gereicht, bis 1921 eine Aktiengesellschaft Namens Société vinicole de Château Margaux gegründet wurde. Im Jahre 1977 kam es dann nochmals zu einem Besitztumswechsel auf Chateau Margaux, der Grieche André Mentzelopoulos kaufte das Weingut für etwa 72 Millionen Francs. In den folgenden Jahren investierte der neue Eigentümer, beraten durch den sehr bekannten Önologen Émile Peynaud, größere Summen in Keller und Weinberg. Diese Übernahme und die damit bedingten neuen Investitionen brachten Chateau Margaux neuen Schwung und stellte einen wichtigen Wendepunkt in der langen Geschichte des Chateau Margaux dar. Im Jahr 2003 übernahm dann Corinne Mentzelopoulos den 75 Prozent-Anteil der Erben von Giovanni Agnelli für geschätzte 350 Mio. Euro.
Die besten Jahrgänge der vergangenen Jahrhunderte auf Chateau Margaux waren 1787 , 1900 (einer der besten roten Bordeaux Weine überhaupt !), 1945, 1947, 1961, 1982, 1983, 1986, 1990 und 2005. Es ist zudem nicht richtig, dass, wie vielmals von Weinkennern und Liebhabern und sog. Kritikern behauptet, die Nachkriegsjahrgänge auf Chateau Margaux unterdurchschnittlich ausvielen. Die Familie Ginestet erzeugte sehr gute Weine mit tollem Alterungspotential. Die heutigen Subskriptionspreise der Chateau Margaux Weine liegen bei über 600 Euro. Gerade der so genannte Jahrhundertjahrgang 2005 stellte für Chateau Margaux einen Meilenstein dar. Die Weine des Chateau Margaux sind in der heutigen Zeit gerade bei den russischen Unternehmern in Moskau sehr beliebt, aber auch Asiaten trinken gerne den Margaux Wein zu feierlichen Anlässen.
Der sicherlich größte 1900er und eines der größten Weinmonumente aller Zeiten ist Margaux. Dreimal durfte ich diese Weinlegende bisher verkosten. 1993 auf unserer Jahrhundertprobe, 1994 auf der großen Probe im Landhaus Bacher in der Wachau und 2000 auf meiner eigenen Raritätenprobe. Jedes mal hat mich dieser Wein mit seiner tollen Aromatik sprachlos gemacht. Zuletzt 2000 habe ich notiert: die Quintessenz von Rotwein, die Aromen schießen aus dem Glas, Röstaromen!, unglaublicher, perfekt gereifter, zeitloser Wein, der Zeichen setzt 110/100!!! Sehr beeindruckt hat mich damals, wie ein guter Weinfreund, selbst Winzer von Weltruf, den Margaux mit Tränen in den Augen verkostete. Mit welcher Demut sich ein solcher Spitzenwinzer diesem Weinmonument näherte, das machte nachdenklich (Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).
Broadbent: Einträge von Mitte der 1970er bis Ende der 1980er, beständig gut, mit dem unnachahmlichem Margaux-Duft, der sich im Glas entfaltete. Entsprechender Geschmack. Reich, aber delikat. Zuletzt auf Desais Verkostung im Mai 1987 in Los Angeles degustiert. ***** (5) Sterne
Einer der großen Stars des Jahrgangs ist Margaux in der Vandermeulen Abfüllung. 1994 auf der Margaux-Probe im Landhaus Bacher die Kraft und die Herrlichkeit! Massiver, konzentrierter Stoff, portig, Kaffee, Explosion am Gaumen und sehr lang - 100/100. Über 30 Verkostungsnotizen aus den letzten 10 Jahren. Immer ganz vorne dabei. Mehrere sensationelle Kopf-an-Kopf-Duelle mit Conseillante auf 100 Punkte Niveau, zuletzt 2003. 2006 auf einer Probe wieder traumhaft kräuterige Aromatik mit viel Minze, unglaublich dicht und kräftig am Gaumen mit toller Süße und irrer Länge, ein Riese – 100/100. Ende 2006 brauchte der erst etwas verschlossen wirkende Margaux Luft, dunklere Farbe als der im Vergleich getrunkene Conseillante, deutlich mehr Kraft, baute im Glas spektakulär aus, dicht, kraftvoll, Schmelz ohne Ende, malzig, cremig, unglaubliche Länge, sicher noch Potential für 20 mehr Jahre – 100/100. 2007 mehrfach ein außerweltlicher Riese mit Süße, Fülle, Opulenz, aber auch perfekter Struktur und immer noch Tanninen – 100/100. Ein Wein, der noch Potential für mindestens ein Jahrzehnt hat (Quelle: winterminator.com Dr. Becker)
Sehr gut hat sich Margaux entwickelt, ein Anfangs unterschätzter Wein, der immer mehr zulegt. 1994 aus einer perfekten Nicolas Flasche hatte er eine junge Farbe und wirkte mit seinen präsenten Tanninen einfach noch zu jung – 93/100. Ein Jahr später eine perfekte, reifere Flasche im Sonora – 95/100. Zuletzt 2001 in einer Probe gegen Haut Brion nur 2. Sieger, aber auf was für einem Niveau! Eine deutlich schwächere Flasche 2007 auf René Gabriels großer Margaux-Probe. Recht gefällig die Nase mit feiner Süße und Kakaobohnen in Bitterschokolade, aber am Gaumen fehlte für einen 1er Cru aus einem solchen Jahr einfach die entsprechende Konzentration und Struktur – 91/100 (Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).
Ein großer Erfolg in 1979 ist Margaux. Seit meiner ersten Begegnung 1988 in Hannover hat mich dieser seidige, elegante Wein mit seiner feinen, rotbeerigen Frucht immer wieder fasziniert. Meist mit 92-94/100 bewertet. Ausreißer nach oben war 2000 eine perfekte Flasche, traumhafte Nase, auch am Gaumen Margaux in Perfektion, seidig, sehr lang - 96/100. Zuletzt zweimal 2007, sehr elegant, feinduftig, rotbeerig, ein eher ein schlanker, filigraner, aber sehr betörender Wein mit seidiger Struktur, der sich noch länger auf 93/100 Niveau halten wird (Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).
Parker N° 95 (01.10.1994) : 96 Trinkreife : -2030 Tasted 14 Times Since Bottling With Consistent Notes. The 1983 Margaux is a breathtaking wine. The Cabernet Sauvignon grapes achieved perfect maturity in 1983, and the result is an astonishingly rich, concentrated, atypically powerful and tannic Margaux. The color is dark ruby, the aromas exude ripe cassis fruit, violets, and vanillin oakiness, and the flavors are extremely deep and long on the palate with a clean, incredibly long finish. This will certainly be a monumental wine, but it remains stubbornly backward and at least a decade away from maturity.