Chateau Ausone ist vom Terroir verwohnt und liegt auf Kalksteinböden unterhalb von St. Emilion. Durch Felswände sind die Weinbergslagen von Ausone von kalten Winden geschützt und hierdurch entsteht ein günstiges Mikroklima für die Reifung der Trauben.
Im historischen Rückblick wurde Chateau Ausone wohl im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt und ist nunmehr seit etwa 250 Jahren im Besitz der Familien Vauthier und Dubois-Challon. Erst im Jahre 1966 erwarb die Familie der Vauthiers den Anteil von Madame Dubois-Challon und ist nun Alleineigentümer auf Chateau Ausone. Der Name Ausone geht wahrscheinlich zurück auf den römischen Dichter Ausonius (310–395), denn in der Nähe des Anwesens wurden Reste einer römischen Villa entdeckt. Diese war wohl die Heimat des Dicherts Ausonius zu Lebzeiten und zeigt die lange Tradition der Region auf. Im Moment ist allerdings ein Streit zwischen Chateau Ausone und Château Canon-La Gaffelière über die Eigentumsverhältnisse dieser Ruine entfacht.
Chateau Ausone ist nur 7,3 Hektar groß und die Cuvée ist eine Komposition aus 50% Merlot und 50% Cabernet Franc. Im Durchschnitt sind die Rebstöcke auf dem Anwesen ca. 50 Jahre alt, und können somit auch die in dieser Region sehr häufig auftretenden Trockenperioden gut überstehen. Durch den ungewöhnlich hohen Cabernet-Franc Anteil der Weine auf Chateau Ausone haben die Kreszenzen einen eigenständigen Geschmack, welchen man so im ganzen Bordeaux Gebiet nicht mehr wiederfindet. Einen Chateau Ausone kann man relativ leicht von den anderen großen Chateau Weinen unterscheiden. Im Jahre 1995 sicherten sich die Inhaber auf Chateau Ausone die beratenden Dienste des weltbekannten Önologen Michel Rolland. Hierdurch wurde die Qualität nochmals erheblich gesteigert. Als große Umstellung wurde die malolaktische Gärung in kleinen Fässern statt in großen Stahltanks eingeführt. Die Dineste lassen sich die Eigentümer einiges kosten, wobei sich die Früchte der Arbeit schon jetzt an den Preisen der jungen Weine abzeichnet.
Die Preise von Chateau Ausone sind sehr hoch, hervorgerufen durch die kleinen Produktionsmengen und die hohe Nachfrage gerade aus dem asiatischen Raum. Aktuelle Jahrgänge brechen häufig die 1000 Euro Marke im Verkauf ab Weingut. Der Jahrhundertjahrgang 2005 zählt schon jetzt zu einer Legende des Bordeaux Gebietes und ist sehr gefragt bei Weinkennern und Liebhabern.
Die besten Jahrgänge auf Chateau Ausone waren wohl 1945, 1949 und 1953 sowie 1955, 1959. Ein durchschnittlicher 1961er Jahrgang führte zu einer kleinen Schwächephase in den 1970er Jahren. Das Jahr 1982 war dann wieder gelungen und es folgten weitere sehr gute Weine mit 1983, 1988 und 1990. Auch 1996, 1998 und 2000 gelten als gute Vertreter auf Chateau Ausone. Die teuren 2003er und 2005er Weine sind schon jetzt fast völlig vergriffen und nur noch auf Auktionen zu hohen Preisen zu ergattern.
Ein Chateau Ausone kann schon in der Jugend herausragende Aromen entfalten, gewinnt allerdings in den ersten 10 Jahren deutlich an Komplexität und Ausgewogenheit. Zu jung sollte ein Ausone daher nicht getrunken werden. Er hat ein gutes Alterungspotential, schwächere Jahrgänge sollten jedoch zügiger ausgetrunken werden.
Ausone in einer Vandermeulen-Abfülung überzeugte 1996 mit feiner Johannisbeere, war insgesamt eher etwas schlank und wirkte noch jung - 94/100, 1997 mit ähnlichem Resultat nachverkostet (Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).
Viel Zeit und Luft sollte man dem Ausone Vandermeulen geben. Wenn man eine gute Flasche erwischt hat kommt dann kräftiger Wein mit tollem Abgang heraus. Leider gibt es hier auch viele mittelmäßige Flaschen. Die besseren habe ich konstant mit 93-94/100 bewertet (Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).
Durchaus eine Suche wert ist auch Ausone. 2006 leider korkig, wäre sonst ein wunderbarer, immer noch sehr kräftiger Wein in der 92+/100 Klasse gewesen, traumhafte Nase beim Dekantieren! (Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).
Ausone hatte ich eigentlich schon abgehakt, denn 1989 hatte er sich im Düsseldorfer Caveau als alter sterbender Wein mit bräunlicher Farbe, Medizinalnase, kurz und fertig am Gaumen präsentiert. Aber das war wohl nur eine schlechte Flasche, wie man sie ja bei alten Weinen immer erwischen kann. 1999 auf einer Best Bottle bei Schorn dann eine sehr überzeugende Vorstellung, ein sehr interessanter Wein mit kräftiger Farbe, eher Rhone als Bordeaux, wenig Frucht, dafür Tabak, Tee, auch etwas Süße, macht es in dieser Form sicher noch lange und steht auf meiner Suchliste – 94/100 (Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).
Robert Parker 88/100 (03-1997) A ripe, port-like nose of dried fruits, herbs, old tea, and minerals made for an intriguing set of aromatics. In the mouth, the wine reveals more sweetness and fat than one expects from Ausone, but an underlying pruny quality suggested the fruit was more than merely overripe. Hard tannin, acidity, and earthiness were noticeable in the background, but overall this was a good to excellent wine, with its positive attributes outweighing the more troublesome ones.
Parker N° 129 (26.06.2000) : 93 Trinkreife : 2005-2040 Medium ruby-colored, with a pronounced smoky, herb-tinged bouquet revealing aromas of black tea, minerals, and sweet fruit, this medium-bodied 1982 exhibits a striking liquid minerality, decent acidity, and a powerful, concentrated, long finish. The 1982 Ausone is just turning the corner and beginning to reveal considerable complexity as well as finesse.
Probleme hatte ich dagegen stets mit dem um ein Vielfaches teureren Ausone. Meine erste Flasche dieses Weines 1988 im Düsseldorfer Caveau war genauso ungenerös und zugenagelt wie meine letzte, einem der Schlusslichter einer großen 85er Probe 1999. Hoffnung besteht da auch keine, denn der Ausone ist zusätzlich ziemlich schwachbrüstig. Also meiden (Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).
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