Die ersten Eisweintrauben wurden 1829 gelesen und 1830 von der Gemeinde Bingen-Dromersheim zu einem Eiswein verarbeitet. Die Winzer ernteten 1829 durch das schlechte Weinjahr nicht alle Trauben ab, so dass eine Vielzahl von Trauben dem starken Frost ausgesetzt waren. Letztendlich pflückten die Winzer noch die letzten Trauben um das Vieh damit zu Füttern.
Auf dem weg dorthin probierten diese einige der Trauben und stellten fest, dass die Trauben zwar sehr klein und ausgedorrt waren, aber im Geschmack sehr süß mit hohen Traubenmost. Aus diesen ausgepressten Trauben entstand dann im folgenden der heute sehr bekannte Eiswein .
Durch die klimatischen Voraussetzungen konnten lange Zeit nur Deutschland und Österreich für die Herstellung des Eisweines garantieren.
1975 begann Kanada mit der Eisweinproduktion und ist heute der weltgrößte Erzeuger von Eiswein (in Sachen Quantität !). Die besonderen Eisweine werden aus Vidal Blanc, Chenin Blanc und Riesling hergestellt.
Nach der Durchfrostung des Weinstocks werden die Trauben abgeerntet. Das wichtigste bei der Eisweinernte ist, dass die Trauben im gefrorenen Zustand abgeerntet und weiterverarbeitet werden. Dies geschieht oftmal Mitten in der Nacht, da dann die Temepraturen unter die geforderte Gradzahl fallen. Die Helfer werden dann umgehend verständigt und die Lese muss zügig beginnen. Der anteilige Zuckergehalt bei Eisweinen ist dabei das wichtigste Qualitätskriterium. Nur unter entsprechendem Druck lassen sich die Trauben pressen. Die Mengenausbeute ist bei Eiswein sehr gering, da der Wasseranteil in den Trauben im gefroren en Zustand deutlich abnimmt.
Mit physikalischen Methoden wird nun das gefrorene Wasser von dem Mostbestand (Zuckergehalt) getrennt, um dann zu Eiswein weiterverarbeitet werden zu können. Ist der Zuckergehalt sehr hoch und die Temperaturen sehr niedrig, besteht oftmals das Risiko, dass die alkoholische Gärung nicht richtig in den Gang kommt. Somit wäre die ganze Arbeit umsonst und es würde kein Eiswein produziert werden können. Deshalb ist eine jederzeitige Kontrolle des Mostgutes unumgänglich. Die Eiswein – Produktion ist eine aufwendige Weinherstellung !
Die hohen Preise für den Eiswein läst sich hiermit gut erklären. Durch den hohen Wasserverlust ist die Ausbeute für die Eisweinherstellung sehr gering. Dazu kommen noch der hohe Anteil der Handarbeit im Produktionsprozess sowie die Herstellungsmethoden im Keller. Die unterschiedlichen Preise eines Discounterweines und denen eines renommierten Weinhändlers entstehen durch die unterschiedliche Qualität der angebotenen Eisweine. Die Eisweine eines Discounters zu sehr niedrigen Preisen werden mit einer Maschinenlese geerntet, die ganze Verarbeitung ist somit günstiger aber qualitativ meist minderwertiger. Legt man Wert auf ein natürliches und reiches Aroma, sollte man grundsätzlich von diesen Eisweinen ablassen und nur von Qualitätserzeugern aus bekannten Betrieben die Eisweine auswählen.