Littlemill – Der vergessene Pionier der Lowlands

Littlemill beansprucht einen besonderen Platz in der Whiskygeschichte als eine der ältesten lizenzierten Brennereien Schottlands. Bereits 1772 gegründet, schrieb die Destillerie in den Lowlands Whiskygeschichte, bevor sie 1994 für immer ihre Tore schloss. Damit hinterließ Littlemill ein Erbe seltener und begehrter Whiskys, die heute zu den kostbarsten Sammlerstücken zählen.

Die Brennerei war ihrer Zeit oft voraus – sie experimentierte mit leichten, ungetorften Malts ebenso wie mit rauchigen Varianten und gehörte zu den ersten, die eine eigene Brennerei-Bottling-Serie herausbrachte. Littlemill-Whiskys bestechen durch ihre elegante Lowland-Charakteristik: blumige Noten von Pfirsich und Apfel, unterlegt mit zarten Gewürzen und einer frischen Zitrusnote. Besondere Abfüllungen wie der Littlemill 29 Jahre Old zeigen, wie sich dieser Charakter bei langer Reifung zu honigsüßer Komplexität entwickelt.

Trotz ihrer Schließung lebt der Mythos Littlemill weiter. Die erhaltenen Fässer werden von Kennern wie Schätzen gehütet, während die Brennereigebäude heute unter Denkmalschutz stehen. Aktuelle Abfüllungen alter Bestände – wie die "Littlemill Private Cellar Edition" – erzielen bei Auktionen regelmäßig fünfstellige Summen.

Littlemill steht für die vergängliche Poesie der Whiskywelt: eine Destillerie, die Großes schuf, aber nicht überlebte, und deren Erbe umso wertvoller wurde. Jede Flasche erzählt von der innovativen Tradition der Lowlands – ein Whisky, der durch seine Abwesenheit noch mehr fasziniert.