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Domaine Leroy – Die Priesterin des burgundischen Terroirs

In der Welt des Weins gibt es Namen, die Ehrfurcht einflößen. Einer davon ist Domaine Leroy – ein Weingut, das nicht nur Maßstäbe für burgundische Spitzenweine setzt, sondern eine regelrechte Philosophie des Weinbaus verkörpert. Lalou Bize-Leroy, die charismatische und zugleich umstrittene Grande Dame des Burgunds, hat mit ihrer Domaine ein Imperium geschaffen, das für unbedingte Hingabe an das Terroir, kompromisslose Qualität und mythenumwobene Weine steht. Hier geht es nicht um Modeerscheinungen oder Kompromisse – hier geht es um die absolute Wahrheit des Bodens, ausgedrückt in jeder Flasche.

Die Entstehung einer Legende

Die Geschichte der Domaine Leroy ist untrennbar mit der Person Lalou Bize-Leroys verbunden. Als Mitinhaberin des renommierten Hauses Maison Leroy hatte sie bereits jahrzehntelange Erfahrung im Weinhandel, als sie 1988 ihre eigene Domaine gründete. Mit eisernem Willen und einem fast schon mystischen Glauben an die Kraft des Terroirs begann sie, einige der besten Parzellen Burgunds aufzukaufen – darunter Grands Crus wie Romanée-Saint-Vivant, Richebourg und Corton-Charlemagne.

Doch Lalou Bize-Leroy wollte nicht einfach nur große Weine machen. Sie wollte Weine schaffen, die eine absolute Identität besitzen – unverfälscht, pur und von einer Intensität, die ihresgleichen sucht. Dafür revolutionierte sie den Weinbau im Burgund: Sie führte biodynamische Methoden ein, lange bevor dies im Trend lag, reduzierte die Erträge auf ein Minimum und verzichtete auf jegliche technische Manipulation.

Biodynamie als Religion

Was die Domaine Leroy von anderen Spitzengütern unterscheidet, ist ihre radikale Ausrichtung an den Prinzipien der Biodynamie. Für Lalou Bize-Leroy ist der Weinbau keine Wissenschaft, sondern eine Kunst, die im Einklang mit den kosmischen Rhythmen stehen muss. Die Trauben werden nach Mondphasen gelesen, die Reben mit pflanzlichen Präparaten gestärkt, auf chemische Eingriffe wird vollständig verzichtet.

Diese Methode mag für manche esoterisch wirken, doch die Ergebnisse sprechen für sich: Die Weine der Domaine Leroy besitzen eine fast schon übernatürliche Reinheit und Intensität. Sie sind nicht einfach nur Ausdruck ihres Terroirs – sie sind das Terroir in flüssiger Form. Jede Nuance des Bodens, jedes Detail des Mikroklimas scheint in ihnen auf.

Die Grands Crus – Kronjuwelen des Burgunds

Die Domaine Leroy bewirtschaftet einige der spektakulärsten Lagen Burgunds. Dazu gehören:

  • Romanée-Saint-Vivant: Ein Wein von aristokratischer Eleganz, mit schier endlosem Finish und einer Aromenpalette, die von roten Früchten über orientalische Gewürze bis hin zu blumigen Noten reicht.

  • Richebourg: Kraftvoll und doch filigran, ein Wein, der jahrzehntelang reifen kann und dabei immer neue Facetten offenbart.

  • Musigny: Die Krönung der Domaine – ein Wein von unvergleichlicher Komplexität, der in den besten Jahrgängen an göttliche Ambrosia grenzt.

  • Corton-Charlemagne: Einer der wenigen weißen Weine der Domaine, aber nicht minder grandios – ein Chardonnay von mineralischer Wucht und strahlender Frische.

Jeder dieser Weine wird in verschwindend geringen Mengen produziert, oft nur wenige hundert Flaschen pro Jahrgang. Das macht sie zu begehrten Sammlerstücken, die bei Auktionen regelmäßig sechsstellige Summen erzielen.

Die Vinifikation: Absolute Natürlichkeit

Im Keller herrscht das Prinzip der Nichteinmischung. Die Trauben werden nicht entrappt, die Gärung beginnt spontan mit eigenen Hefen, der Ausbau erfolgt in alten Eichenfässern, um den Einfluss des Holzes zu minimieren. Es gibt keine Filtration, keine Schönung – nur reiner, unverfälschter Wein.

Lalou Bize-Leroy geht dabei so weit, dass sie in schwächeren Jahrgängen einfach keine Grands Crus produziert. Für sie ist es undenkbar, einen Wein unter ihrem Namen abzufüllen, der nicht die absolute Spitze repräsentiert. Diese kompromisslose Haltung hat ihr ebenso Bewunderung wie Kritik eingebracht, doch sie bleibt unerschütterlich.

Der Mythos Lalou Bize-Leroy

Keine Beschreibung der Domaine Leroy wäre vollständig ohne den Blick auf ihre schillernde Besitzerin. Lalou Bize-Leroy ist eine Figur, die polarisiert – verehrt von ihren Anhängern als Priesterin des Terroirs, kritisiert von anderen für ihren autoritären Führungsstil. Ihre Weine sind ebenso extrem wie ihre Persönlichkeit: Sie verlangen vom Trinker absolute Hingabe, belohnen ihn dafür aber mit einem Erlebnis, das alles Überbietet.

Die Degustation: Eine Offenbarung

Einen Leroy-Wein zu trinken ist kein gewöhnlicher Genuss, sondern eine Initiation. Die jungen Weine können fast schmerzhaft intensiv sein – so konzentriert, so tief, dass sie den Gaumen überwältigen. Mit den Jahren jedoch entfalten sie eine Harmonie, die ihresgleichen sucht.

Ein alter Musigny von Leroy ist kein Wein mehr, sondern eine Symphonie aus Aromen: Wilde Erdbeeren, Veilchen, Trüffel, feuchte Erde, ein Hauch von Rauch – alles vereint in einem Ganzen, das zugleich kraftvoll und schwebend leicht wirkt. Die Säure ist lebendig, die Tannine seidig, das Finish scheint nie enden zu wollen.

Die Preise und die Fälschungen

Die Seltenheit und der Ruf der Weine haben zu astronomischen Preisen geführt. Eine Flasche Romanée-Saint-Vivant von Leroy kann leicht mehrere Zehntausend Euro kosten. Dies hat leider auch eine Flut von Fälschungen nach sich gezogen – ein Problem, dem die Domaine mit speziellen Etiketten und Seriennummern begegnet.

Das Vermächtnis

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass Domaine Leroy mehr ist als ein Weingut. Es ist eine Institution, die die Seele des Burgunds in seiner reinsten Form bewahrt. In einer Zeit, in der viele Weine immer uniformer werden, stehen die Weine von Leroy für Unverwechselbarkeit, für Charakter, für die kompromisslose Suche nach Perfektion.

Sie sind nicht für jeden gemacht – weder im Preis noch im Stil. Doch für die, die sich auf sie einlassen, bieten sie eine der tiefsten und bewegendsten Erfahrungen, die die Welt des Weins zu bieten hat. Domaine Leroy – das ist Burgund in seiner absoluten, unverfälschten Essenz.


Und hier nun einige Verkostungsnotizen zu Weinen der Domaine Leroy:

Domaine Leroy Romanée-Saint-Vivant Grand Cru 2016

Reviewed by: William Kelley Release Price: NA Drink Date: 2026 - 2065 

One of the high points of the vintage, the 2016 Romanée-Saint-Vivant Grand Cru captivates the olfactory senses with its striking bouquet of rose petals, citrus rind, cassis, raspberries, dark chocolate and sweet Asian spices. On the palate, the wine is full-bodied, utterly complete and multidimensional, with satiny structuring tannins, immense concentration without the weight and a long, electric and perfumed finish. This is a magisterial achievement and a benchmark against which other wines may be measured. Published: Jan 04, 2019

2015 Domaine Leroy Romanée-Saint-Vivant Grand Cru 2015

Reviewed by: William Kelley Release Price: NA Drink Date: 2025 - 2065 The 2015 

Romanée-Saint-Vivant Grand Cru from Domaine Leroy is one of the most magical wines to be found in Burgundy in this vintage, soaring from the glass with a bouquet of kaleidoscopic complexity, featuring notes of rose petal, blood orange, potpourri and bright berry fruit, with only hints of the savory complexity to come with bottle age. On the palate, the wine is deep, full-bodied and extraordinarily multifaceted, with immense concentration, incredible energy and a long, resonating finish. Both more elegant and more reserved than the gloriously dramatic Richebourg that followed it, this is a profound Romanée-Saint-Vivant. Published: Mar 29, 2018

Vosne Romanée les Beaux Monts 2015

Burghound (96)

A strikingly floral-saturated nose reflects notes of Asian-style tea, red currant and a plethora of spice elements. The notably more refined and stonier middle weight flavors possess superb drive if not quite the same power and muscle on the balanced and gorgeously persistent finish. This built-to-age beauty is textbook VRBM.

1. Historische Eckdaten

  • Gründung: 1868 von François Leroy als Weinhandelshaus

  • Domaine-Gründung: 1988 durch Lalou Bize-Leroy (Abtrennung von Maison Leroy)

  • Standort: Auxey-Duresses, Burgund (Zentrale in Vosne-Romanée)

  • Rebfläche: 23 Hektar (davon 9 Grands Crus & 8 Premiers Crus)

  • Produktion: ~50.000 Flaschen/Jahr (extrem limitiert)


2. Legendäre Grand Cru-Lagen

LageGröße (ha)Charakteristik
Romanée-Saint-Vivant0,99Eleganz, Blumen, Seide
Richebourg0,78Kraft, Trüffel, Tiefe
Musigny0,27Sinnlichkeit, Unendlichkeit
Corton-Charlemagne0,36 (Weißwein)Mineralität, Präzision

3. Biodynamische Revolution

Pionierarbeit seit 1988:

  • Strenge Biodynamie

  • Keine Chemie: Verzicht auf Pestizide, Herbizide, künstliche Hefen

  • Pflanzliche Präparate: Brennnessel, Schachtelhalm, Kamille

Extreme Selektion:

  • Handlese in bis zu 12 Durchgängen

  • Ertragsbegrenzung auf 15–20 hl/ha (Burgund-Durchschnitt: 35–45 hl/ha)

Minimalistische Vinifikation:

  • Ganzlese-Vergärung (mit Stielen für Struktur)

  • Spontanvergärung (keine Temperaturkontrolle)

  • Ausbau in neuen Eichenfässern (keine Filterung)


4. Flagship-Weine & Preissegmente (2020er Jahrgang)

WeinParker-PunktePreis (€)
Musigny Grand Cru10025.000–50.000
Richebourg Grand Cru9915.000–30.000
Romanée-Saint-Vivant Grand Cru9810.000–20.000
Vosne-Romanée 1er Cru "Les Brûlées"975.000–8.000
Bourgogne Rouge93600–1.000

5. Lalou Bize-Leroy – Die Grande Dame des Burgunds

  • Alter: 91 Jahre (Stand 2024), noch aktiv im Weingut

  • Karriere: Ehemalige Co-Direktorin von Domaine de la Romanée-Conti (DRC)

  • Philosophie: "Wein muss lebendig sein – wie Blut."

  • Spitzname: "Die Priesterin des Pinot Noir"


6. Wirtschaftliche Bedeutung

  • Warteliste: 15+ Jahre für Grand Crus

  • Auktionsrekord: Musigny 2005 (€48.000)

  • Wertsteigerung: Bis zu 30% p.a. für Top-Cuvées


7. Sensorisches Profil (Musigny Grand Cru)

  • Farbe: Tiefes Rubinrot

  • Nase: Kirsch, Veilchen, asiatische Gewürze, Wildkräuter

  • Gaumen: Dichte Frucht, lebendige Säure, schwebende Tannine

  • Alterungspotenzial: 70+ Jahre


8. Kontroversen & Kuriositäten

  • 1980er Jahre: Bruch mit DRC wegen Biodynamie-Streit

  • 1993: Erste 100-Parker-Punkte-Bewertung für einen Burgunder (Leroy Richebourg)

  • Kultstatus: Weine werden oft ungeöffnet als Investment gekauft


9. Aktuelle Entwicklungen (2024)

🔹 Übergabeplanung: Nächste Generation (keine direkten Nachkommen)
🔹 Neue Sicherheitsetiketten gegen Fälschungen
🔹 Klimawandel-Studien: Anpassung der Lesezeiten

Domaine Leroy steht für absoluten Purismus – Weine von hypnotischer Tiefe und unvergleichlicher Langlebigkeit. Die Musigny- und Richebourg-Cuvées sind die teuersten Burgunder der Welt (noch vor DRC!) und gelten als flüssiges Terroir-Gold.