Die Obstbrennerei Rochelt – Handwerkliche Perfektion aus den Tiroler Alpen
Hoch oben in den Tiroler Bergen, fernab von industrieller Massenproduktion, entsteht in der Obstbrennerei Rochelt einer der besten Brände der Welt. Was vor über 40 Jahren als kleine Familienbrennerei begann, ist heute eine international gefeierte Institution der handwerklichen Spirituosenherstellung. Jede Flasche Rochelt erzählt eine Geschichte von der Hingabe zur Natur, von der Geduld des Reifens und von der Leidenschaft für authentische Aromen. Hier wird Obstbrand nicht produziert – hier wird er mit alpenländischer Präzision und künstlerischem Gespür erschaffen.
Die Ursprünge einer Brennerei-Legende
Die Geschichte der Brennerei Rochelt beginnt nicht in einem glänzenden Labor, sondern in der bescheidenen Garage von Hans Rochelt in Absam bei Innsbruck. Als begeisterter Hobbybrenner experimentierte er in den 1970er Jahren mit regionalen Früchten, immer auf der Suche nach dem perfekten Destillat. Sein Antrieb war nie kommerzieller Erfolg, sondern die pure Freude am Handwerk. Doch die außergewöhnliche Qualität seiner Brände sprach sich schnell herum – besonders unter Spitzenköchen und Spirituosenkennern, die in Rochelts Kreationen eine bis dahin ungekannte Reinheit und Komplexität entdeckten.
Heute führt Sohn Thomas Rochelt das Unternehmen mit derselben philosophischen Einstellung: Jeder Brand soll das Wesen der Frucht in konzentrierter Form einfangen. "Wir sind keine Hersteller, wir sind Übersetzer", beschreibt er seine Arbeit. "Unsere Aufgabe ist es, die Sprache der Natur in Spirituosen zu übertragen."
Die Philosophie: Von der Blüte zum Brand
Was Rochelt von industriellen Brennereien unterscheidet, ist der radikale Fokus auf Qualität statt Quantität. Während große Hersteller oft tiefgefrorene Früchte oder Konzentrate verwenden, arbeitet Rochelt ausschließlich mit frischem, vollreifem Obst aus sorgfältig ausgewählten Anbaugebieten. Die Marillen stammen aus der Wachau, die Quitten aus der Steiermark, die Vogelbeeren aus alpinen Hochlagen – jede Frucht wird dort geerntet, wo sie unter optimalen Bedingungen gedeiht.
Die Verarbeitung erfolgt innerhalb weniger Stunden nach der Ernte, um die Frische zu bewahren. Anders als viele Brennereien setzt Rochelt auf natürliche Gärung ohne künstliche Hefen – ein langsamerer Prozess, der aber feinere Aromen entwickelt. Die Destillation erfolgt im kleinen Stil in traditionellen Kupferbrennblasen, wobei nur das wertvollste Herzstück des Destillats verwendet wird.
Doch der eigentliche Zauber geschieht während der Reifung. Rochelt lagert seine Brände jahrelang in Glasballons oder neutralen Edelstahltanks, um die pure Frucht zur Geltung zu bringen. Nur wenige Ausnahmen reifen in Holzfässern – wie der legendäre "Wildbirne im Barrique", der durch die Lagerung in ehemaligen Bordeaux-Fässern eine einzigartige Tiefe entwickelt.
Die Ikonen der Brennerei
Das Sortiment von Rochelt liest sich wie eine Enzyklopädie alpiner Obstvielfalt:
Marille: Der König unter Rochelts Bränden – eine Hommage an die Wachauer Aprikose mit betörendem Aroma von frisch aufgebrochenen Steinfrüchten.
Vogelbeere: Ein brutaler Kontrast zwischen herb-bitternoten Tanninen und überraschender Finesse – nur für Kenner.
Quitte: Eine seltene Kostbarkeit, die das schwer fassbare Aroma der Quitte in spirituoser Form einfängt.
Himbeere: Kein süßer Likör, sondern ein ernsthafter Brand mit atemberaubender Intensität.
Williams Christbirne: Die perfekte Balance zwischen frischer Birne und cremiger Textur – ein Meisterwerk.
Besondere Beachtung verdienen die "Jahrgangsbrände", bei denen Rochelt die Ernte einzelner Jahre getrennt brennt und abfüllt. Diese limitierten Editionen dokumentieren die natürlichen Schwankungen zwischen verschiedenen Vegetationsperioden – ähnlich wie bei großen Weinen.
Die Kunst der Degustation
Einen Rochelt-Brand zu verkosten ist eine meditative Erfahrung. Bei 40-50% Alkoholgehalt verlangen diese Spirituosen Respekt und Aufmerksamkeit. Ein guter Obstbrand entfaltet sich erst nach Minuten in der Glas – die erste Nase ist oft scharf und verschlossen, bevor sich das eigentliche Bukett öffnet.
Experten schätzen an Rochelt die "dreidimensionale" Wahrnehmung: Echte Spitzenbrände verändern sich nicht nur im Glas, sondern auch auf der Zunge – vom ersten Kontakt bis zum minutenlangen Nachhall. Der "Wachauer Marillenbrand" etwa beginnt mit frischer Frucht, entwickelt dann Mandelnoten und endet mit einer zarten Bittermandelwürze.
Die internationale Strahlkraft
Obwohl Rochelt bewusst klein bleibt (die Jahresproduktion liegt bei unter 10.000 Flaschen), hat die Brennerei weltweit Kultstatus erreicht. In den Bars von Tokyo, New York und Paris gehören Rochelt-Brände zu den begehrtesten Zutaten für hochwertige Cocktails. Sternerestaurants wie das "Noma" in Kopenhagen oder das "Arzak" in San Sebastián setzen die Spirituosen als kulinarische Begleiter ein.
Doch der wahre Ruhm zeigt sich in Fachkreisen: Bei den World Spirits Awards in San Francisco und anderen prestigeträchtigen Wettbewerben hat Rochelt regelmäßig die höchsten Auszeichnungen gewonnen – oft gegen große Konzerne mit hundertfach größeren Produktionsmengen.
Die Zukunft eines Familienunternehmens
Thomas Rochelt steht vor der Herausforderung, das Erbe seines Vaters zu bewahren und gleichzeitig neue Wege zu gehen. Experimente mit seltenen Wildfrüchten (wie der Mispel oder der Kornelkirsche) zeigen die innovative Seite der Brennerei. Gleichzeitig bleibt man den Grundprinzipien treu: keine künstlichen Aromen, keine Beschleunigung der Prozesse, keine Kompromisse bei der Rohstoffqualität.
Ein besonderes Projekt ist die Zusammenarbeit mit Biobauern, um den Anbau alter Obstsorten zu fördern. "Jede Sorte, die verschwindet, ist ein verlorenes Aroma", sagt Rochelt. Diese Philosophie des Bewahrens macht die Brennerei zu einem wichtigen Akteur im Kampf für die Biodiversität.
Das Vermächtnis in jedem Tropfen
In einer Zeit, in der Spirituosen oft als reine Statusobjekte vermarktet werden, erinnert Rochelt an die eigentliche Bestimmung guter Brände: die Freude am authentischen Geschmack. Jede Flasche ist das Ergebnis eines Jahres Arbeit – von der Blüte im Frühling bis zur Abfüllung im Winter.
Wer einen Rochelt-Brand verkostet, schmeckt nicht einfach Alkohol, sondern die Essenz einer Landschaft: den kalkreichen Boden der Wachau, die Höhensonne der Alpen, die kühlen Nächte des Herbstes. Das ist mehr als Destillierkunst – das ist alpenländische Alchemie auf höchstem Niveau.
In der Welt der Spirituosen, die so oft von Marketing und Massenproduktion dominiert wird, steht Rochelt für eine seltene Tugend: die Demut vor der Natur und die Geduld, ihre Gaben in vollendeter Form zu präsentieren. Vielleicht liegt gerade darin das Geheimnis dieser kleinen Brennerei aus Tirol – sie versteht sich nicht als Schöpfer, sondern als Mittler zwischen Baum und Glas.
Die Kunst des Genusses
Edelbrände von Rochelt sind nicht nur Getränke, sondern vielmehr Genussmittel, die mit Bedacht erlebt werden sollten. Eine richtige Verkostung eröffnet die Möglichkeit, die vielfältigen Aromen und Nuancen wahrzunehmen. Hierbei ist es wichtig, die richtige Gläserwahl zu berücksichtigen. Ein tulpenförmiges Glas ermöglicht es den Aromen, sich optimal zu entfalten und die Sinne anzuregen.
Temperatur: Edelbrände sollten
idealerweise bei Zimmertemperatur genossen werden, um die Aromen voll
zur Geltung zu bringen. Zu kaltes Servieren kann die Geschmacksnuancen
dämpfen.
Das richtige Pairing: Rochelt Edelbrände lassen sich hervorragend mit verschiedenen Speisen kombinieren. Ob als Digestif nach einem guten Essen oder als Begleiter zu feinem Käse – die Möglichkeiten sind vielfältig.
Rochelt Edelbrände stehen für höchste Qualität, handwerkliche Tradition und den respektvollen Umgang mit Natur und Umwelt. Das Unternehmen zeigt eindrucksvoll, wie Leidenschaft und Know-how in harmonischem Einklang stehen können. Jeder Brand ist ein kleines Kunstwerk, das die Liebe zur Frucht und die Hingabe zur Destillation widerspiegelt.
Die hochwertigen Edelbrände sind nicht nur für Kenner und Genießer, sondern auch für alle, die die feinen Nuancen dieser besonderen Spirituosen entdecken möchten. Rochelt lädt dazu ein, in die Welt der Edelbrände einzutauchen und die Vielfalt der Aromen zu erleben. Dieses Erlebnis ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch eine Hommage an die Schönheit der Natur und die Tradition des Handwerks.
1. Historische Eckdaten
Gründung: 1980 von Hans-Jörg Rochelt in Dornbirn (Österreich)
Standort: Vorarlberg (Alpenregion an der Schweizer Grenze)
Philosophie: "Jede Flasche ist ein Unikat"
Produktion: Handwerklich, extrem limitiert (~5.000 Flaschen/Jahr)
2. Besondere Produkte & Herstellung
Spirituose | Besonderheit | Preis (€) |
---|---|---|
Williams-Birne | 100% Wildbirnen, Einzelfassabfüllung | 200-400 |
Himbeergeist | Alpenhimbeeren, schonend destilliert | 250-500 |
Marc de Gewürztraminer | Edelbrand aus Weinhefen | 150-300 |
Single Malt Whisky | Kleinstmengen, Alpenlagerung | 300-600 |
Tresterschnaps | Seltene Rebsorten wie Sauvignon Blanc | 180-350 |
3. Produktionsgeheimnisse
✅ Rohstoffe:
Wildfrüchte aus alpinen Lagen
Trauben von ausgewählten Weingütern
✅ Destillation:
Kupferbrennblasen (Handarbeit)
Mehrfache Destillation für höchste Reinheit
✅ Reifung:
Holzfasslagerung (je nach Spirituose)
Alpenklima (langsame Reifung)
4. Auszeichnungen & Besonderheiten
🏆 Mehrfacher Gewinner bei "World Spirits Award"
🏆 Bester Himbeergeist der Welt (2019, FIS)
✅ Keine Massenproduktion – alles in Handarbeit
✅ Direktvertrieb (kein Großhandel)
5. Sensorisches Profil (Williams-Birne)
Farbe: Kristallklar
Nase: Reife Birne, Vanille, zarte Blüten
Geschmack: Sämig, fruchtig, langer Abgang
Alkohol: 42% vol.
6. Wirtschaftliche Bedeutung
Kleinster Premium-Betrieb Österreichs
Exportquote: 40% (Deutschland, Schweiz, Japan)
Warteliste: Bis zu 2 Jahre für bestimmte Abfüllungen
7. Aktuelle Entwicklungen (2024)
🔹 Neue Edition: "Alpine Wild Cherry" (Wildkirschenbrand)
🔹 Nachhaltigkeit: 100% CO₂-neutral seit 2023
🔹 Besucherprogramm: Exklusive Brennereiführungen