Weingut Joh. Jos. Prüm – Tradition und Eleganz an der Mosel
Das Weingut Joh. Jos. Prüm zählt zu den renommiertesten und traditionsreichsten Weingütern Deutschlands. Seit Generationen produziert es an den steilen Hängen der Mittelmosel, insbesondere in den berühmten Einzellagen Wehlener Sonnenuhr, Graacher Himmelreich und Bernkasteler Lay, Rieslingweine von höchster Qualität und unverwechselbarem Charakter. Die Weine des Guts sind weltweit begehrt und stehen für die perfekte Balance zwischen Frucht, Mineralität und lebendiger Säure.
Geschichte und Familienerbe
Die Wurzeln des Weinguts reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück, als die Familie Prüm erstmals als Winzer in Wehlen an der Mosel erwähnt wurde. Der eigentliche Durchbruch gelang jedoch mit Johann Josef Prüm, der 1911 das Weingut unter seinem Namen gründete. Sein Enkel, Dr. Manfred Prüm, führte das Erbe ab den 1960er-Jahren weiter und festigte den Ruf des Hauses als eines der führenden Riesling-Güter der Welt. Heute wird das Weingut von seiner Tochter Katharina Prüm geleitet, die die Tradition mit modernen Feinheiten fortführt.
Terroir und Weinberge
Das Herzstück von Joh. Jos. Prüm sind die steilen Schieferhänge der Mosel, die den Riesling-Trauben ideale Bedingungen bieten. Die berühmteste Lage ist die Wehlener Sonnenuhr, eine südwestlich exponierte Steillage mit blauem Devonschiefer. Dieser Boden speichert Wärme, reflektiert das Sonnenlicht und verleiht den Weinen eine markante Mineralität und rassige Säure.
Neben der Wehlener Sonnenuhr zählen auch die Graacher Himmelreich- und Bernkasteler Lay-Lagen zu den Spitzenlagen des Guts. Die alten, unveredelten Reben (teilweise über 80 Jahre alt) wurzeln tief im Schiefer und bringen konzentrierte, langlebige Weine hervor.
Weinphilosophie und Ausbau
Joh. Jos. Prüm steht für eine traditionelle, aber präzise Weinbereitung. Die Lese erfolgt von Hand, und nur gesunde, vollreife Trauben werden verwendet. Die Vergärung findet in großen, neutralen Fudern (alten Holzbottichen) statt, um die reine Frucht und das Terroir ohne störende Holzeinflüsse zur Geltung zu bringen.
Die Weine reifen lange auf der Feinhefe, was ihnen zusätzliche Komplexität und Textur verleiht. Besonders bekannt sind die Spätlesen und Auslesen, die in herausragenden Jahren zu legendären Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen und Eisweinen weiterverarbeitet werden.
Die Weine – Eleganz und Langlebigkeit
Die Rieslinge von Joh. Jos. Prüm bestechen durch ihre klare Frucht, lebendige Säure und tiefe Mineralität. Junge Weine zeigen Aromen von grünem Apfel, Pfirsich und Zitrus, während sich mit der Reife nuancenreiche Noten von Petrol, Honig und reifer Steinobst entwickeln.
Kabinett: Leicht, spritzig und voller Frische, ideal als Aperitif.
Spätlese: Intensiver, mit mehr Süße und Fülle, aber stets elegant.
Auslese: Reichhaltig, mit exotischen Fruchtnoten und großer Lagerfähigkeit.
Beerenauslese & TBA: Seltene, edelsüße Kostbarkeiten mit fast unendlichem Reifepotenzial.
Kultstatus und internationale Anerkennung
Joh. Jos. Prüm gehört zu den wenigen deutschen Weingütern, die weltweit als absolute Spitzenproduzenten gelten. Seine Weine werden von Sammlern und Feinschmeckern hochgeschätzt und erzielen bei Auktionen hohe Preise. Besonders die Jahrgänge 1971, 1976, 1990 und 2005 sind legendär und beweisen, dass Prüm-Rieslinge über Jahrzehnte reifen können.
Fazit
Das Weingut Joh. Jos. Prüm verkörpert wie kaum ein anderes die Essenz des Mosel-Rieslings: filigran, mineralisch und von zeitloser Schönheit. Mit jeder Flasche erzählen die Weine von der einzigartigen Verbindung zwischen Schiefer, Fluss und jahrhundertealter Winzerkunst. Für Liebhaber großer Weißweine sind sie ein unverzichtbarer Schatz.
Hier einige Verkostungsnoitzen zu den Weinen von JJ Prüm:
Helles Bernstein, Goldreflexe.
Subtiles Bukett mit Nuancen von Nougat und Dörrfeigen, kandierte
Orangen, ein Hauch von Cointreau, reife Pfirsichfrucht und Honig klingen
an, ungemein facettenreiches Bukett. Am Gaumen eine perfektes
Süße-Säurespiel, komplex und stoffig, ein wunderbares Spiel von
fruchtiger Süße und salziger Schiefermineralik, cremige Textur, dabei
niemals opulent harmonisch und lange anhaftend, von zeitloser Schönheit,
präsentiert wahre Riesling-Anmut.
Suckling: Hard to believe that this nobly-sweet
masterpiece was possible in 2022! Here is a very lush and creamy Auslese
with incredible aromas of exotic fruit coulis plus a slew of tropical
flowers. So much ripe papaya on the full-bodied palate! Fantastic
concentration, creaminess and vitality right through the super-long and
compact finish. Drinkable now, but best from 2030. 99/100
1. Geschichte & Familie
Gründung: 1911 durch Johann Josef Prüm (Trennung vom Familienweingut S.A. Prüm).
Heutige Leitung:
Dr. Katharina Prüm (Urenkelin des Gründers) führt das Gut seit den 2000er-Jahren.
Manfred Prüm (ihr Vater) prägte den modernen Erfolg.
Tradition: Seit über 100 Jahren in Familienhand, ohne externe Investoren.
2. Lagen & Terroir
Rebfläche: ~20 Hektar (klein, aber extrem exklusiv).
Top-Einzellagen (alle VDP.Große Lagen):
Wehlener Sonnenuhr (Flaggschiff, steile Schiefer-Südhanglage):
Boden: Blauer Devonschiefer, extrem mineralisch.
Charakter: Pfirsich, weiße Blüten, racy Säure, jahrzehntelange Reifepotenz.
Graacher Himmelreich (feinere Säure als Sonnenuhr).
Bernkasteler Lay (seltener, kraftvoller).
Zeltinger Sonnenuhr (fruchtbetonter).
100 % Riesling – keine anderen Rebsorten.
3. Weinportfolio & Klassifikation
Trockene Weine
VDP.Große Gewächse (GG):
Wehlener Sonnenuhr Riesling GG (ab ~60 €).
Graacher Himmelreich Riesling GG.
Prädikatsweine (legendär!)
Kabinett: Leicht, spritzig, perfekt als Aperitif.
Spätlese: Ausgewogen, fruchtig-mineralisch.
Auslese: Konzentrierte Frucht, oft 30+ Jahre lagerfähig.
Beerenauslese (BA) / Trockenbeerenauslese (TBA): Süße Juwelen, extrem selten.
Eiswein: Nur in perfekten Jahrgängen.
Jahrgangs-Highlights
1971, 1975, 1983, 1990, 2001, 2005, 2011, 2015, 2019 (Kult-Jahrgänge).
4. Weinbau & Philosophie
Minimalintervention:
Spontanvergärung mit natürlichen Hefen.
Lange Reifung im Fass (traditionelle Mosel-Fuderfässer).
Handlese: Strengste Selektion, oft mehrmalige Lese.
Keine künstliche Schönung, keine übermäßige Technik.
5. Internationale Bedeutung & Auszeichnungen
Parker-Bewertungen:
Mehrfach 100 Punkte für TBAs (z. B. 1976er Wehlener Sonnenuhr TBA).
Vergleiche:
Wird oft mit Egon Müller und Robert Weil als "Heilige Dreifaltigkeit des Rieslings" genannt.
Kultstatus:
Weine werden weltweit gesammelt (Auktionspreise bis 5.000 €/Flasche für alte TBAs).
6. Besonderheiten & Trivia
Die "Sonnenuhr":
Das berühmte Wehlener Sonnenuhr-Logo stammt von einer historischen Sonnenuhr im Weinberg.
"Prüm-Korken":
Die Weine neigen in jungen Jahren zu reduktiven Aromen (brauchen oft Dekantieren).
Extreme Langlebigkeit:
Kabinette aus den 1950ern sind heute noch trinkbar!
7. Preise & Verfügbarkeit
Einstiegsweine (Kabinett): ~25–40 €.
GG & Spätlese: ~50–120 €.
BA/TBA: ~200–2.000 € (je nach Jahrgang).
Auktionsraritäten: Ältere Jahrgänge erreichen Höchstpreise.