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Château Pétrus – Die Krone Pomerols

Château Pétrus ist nicht nur ein Wein, sondern ein Mythos. Als unbestrittener Star der Appellation Pomerol und einer der teuersten Weine der Welt verkörpert Pétrus die vollendete Symbiose aus außergewöhnlichem Terroir, handwerklicher Perfektion und zeitloser Eleganz. Anders als die großen Namen des Médoc, die auf historische Klassifizierungen verweisen können, beruht der Ruhm von Pétrus allein auf der unvergleichlichen Qualität seiner Weine – Jahr für Jahr.

Die Geschichte eines Phänomens

Die Ursprünge von Château Pétrus reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, doch seinen legendären Status erlangte das Weingut erst im 20. Jahrhundert. Entscheidend war die Begeisterung der Weinhändlerfamilie Loubat, die das Gut in den 1920er Jahren erwarb und mit unermüdlicher Hingabe zur Perfektion trieb. Madame Loubat, eine schillernde Persönlichkeit, setzte alles daran, Pétrus in den Kreis der absoluten Spitzenweine zu etablieren. Ihr Verdienst war es auch, den Wein erstmals außerhalb von Bordeaux bekannt zu machen – insbesondere in Belgien und später auf dem amerikanischen Markt.

Der endgültige Durchbruch kam in den 1960er Jahren, als Pétrus durch die Weinlegende Jean-Pierre Moueix weiter veredelt wurde. Seine Philosophie der absoluten Qualität ohne Kompromisse prägt das Gut bis heute. Seit 2008 gehört Pétrus zum Imperium der Moueix-Familie, die auch andere renommierte Pomerols wie Trotanoy und La Fleur-Pétrus besitzt.

Das Terroir – Ein Wunder der Natur

Was Pétrus so einzigartig macht, ist sein Terroir. Die knapp 11,5 Hektar großen Rebflächen liegen auf dem höchsten Punkt Pomerols, dem „Plateau de Pétrus“, wo eine außergewöhnliche Bodenzusammensetzung herrscht: eine dicke Schicht aus blauem Ton, die auf eisenhaltigem Untergrund ruht. Dieser seltene Boden speichert Wasser perfekt und gibt es langsam an die Reben ab, was in trockenen Jahren entscheidend ist. Gleichzeitig sorgt der Ton für eine außergewöhnliche Mineralität und strukturierte Tannine.

Die Hauptrebsorte ist Merlot (rund 95%), ergänzt durch eine kleine Menge Cabernet Franc. Die Reben sind zum Teil über 70 Jahre alt, mit Wurzeln, die tief in den Tonboden eindringen und so eine unverwechselbare Konzentration entwickeln.

Der Wein – Macht und Anmut

Ein großer Pétrus ist ein Wein der Superlative. In seiner Jugend ist er oft verschlossen, mit dunklen Aromen von Pflaume, schwarzen Kirschen, Trüffel und feuchter Erde. Mit den Jahren entfalten sich komplexe Nuancen von Schokolade, Tabak, Leder und exotischen Gewürzen. Was ihn von anderen Pomerols unterscheidet, ist seine perfekte Balance zwischen opulenter Frucht, seidigen Tanninen und einer fast mystischen mineralischen Tiefe.

Pétrus reift etwa 18 bis 24 Monate in neuen französischen Eichenfässern, ohne dabei seine Frische zu verlieren. Die besten Jahrgänge – wie 1947, 1961, 1982, 1989, 1990, 2000, 2009 und 2015 – gehören zu den begehrtesten Weinen der Welt und erreichen bei Auktionen sechsstellige Summen.

Die Magie des Jahrgangs

Pétrus ist ein Wein, der selbst in schwierigen Jahren brilliert, doch in großen Jahrgängen wird er zur Offenbarung. Der 1982er Pétrus gilt beispielsweise als einer der größten Weine des 20. Jahrhunderts – ein Wein von monumentaler Fülle und gleichzeitig schwebender Eleganz. Der 2000er wiederum vereint Kraft mit unendlicher Komplexität, während der 1947er bis heute als Inbegriff eines perfekten Merlots gilt.

Seltenheit und Kult

Pétrus wird in extrem begrenzten Mengen produziert – oft nur 2.500 bis 3.000 Kisten pro Jahrgang. Diese Knappheit, gepaart mit dem makellosen Ruf, macht ihn zum begehrtesten Wein Pomerols. Sammler und Investoren kämpfen um jede Flasche, und in Spitzenrestaurants wird Pétrus als „flüssiges Gold“ zelebriert.

Fazit

Château Pétrus ist mehr als ein Wein – er ist eine Legende. Sein unverwechselbarer Stil, die außergewöhnliche Langlebigkeit und die fast magische Terroir-Ausprägung machen ihn zu einem der ganz großen Weine der Welt. Wer je das Privileg hatte, einen gereiften Pétrus zu verkosten, weiß, dass dieser Wein keine Mode ist, sondern ein zeitloses Meisterwerk – geschaffen für die Ewigkeit.

Château Pétrus 1961 – Die vollendete Meisterschaft des Bordeaux

Der Château Pétrus 1961 ist nicht einfach ein Wein – er ist eine Legende in Flaschen. Unter Kennern gilt dieser Jahrgang als einer der größten Pomerols aller Zeiten, ein Wein von solcher Tiefe, Komplexität und zeitloser Schönheit, dass er selbst die höchsten Erwartungen übertrifft. In der Welt der Spitzenweine, wo Jahrhunderte alte Klassifikationen und moderne Bewertungen oft im Widerspruch stehen, herrscht bei diesem Pétrus seltene Einigkeit: Hier erreichte der Merlot aus Pomerol eine nahezu mythische Vollendung.

Ein Jahrgang für die Ewigkeit

Das Jahr 1961 war im Bordeaux ein Jahr der Naturwunder. Nach einem kühlen Frühling folgte ein perfekter Sommer mit ausgewogener Wärme und Trockenheit, der den Trauben zu idealer Reife verhalf. In Pomerol profitierte der spätreifende Merlot besonders von diesen Bedingungen. Die Ernte bei Pétrus fand unter optimalen Umständen statt – die Trauben erreichten eine außergewöhnliche Konzentration, während die natürliche Säurestruktur erhalten blieb. Winzer Jean-Pierre Moueix, der damals bereits die Geschicke des Guts lenkte, erkannte das Potenzial dieser Lese sofort und verarbeitete sie mit größter Sorgfalt.

Die alchemistische Kunst der Vinifikation

Was den 1961er Pétrus so einzigartig macht, ist die perfekte Symbiose aus natürlicher Fülle und handwerklicher Präzision. In einer Zeit, als moderne Kellertechnik noch in den Kinderschuhen steckte, setzte man bei Pétrus auf intuitive Erfahrung und absolute Selektion. Die Gärung verlief langsam und kontrolliert, der Ausbau in neuen Eichenfässern (damals noch eine Seltenheit in Pomerol) verlieh dem Wein Struktur, ohne die Frucht zu überdecken.

Ein sensorisches Meisterwerk

Beim Öffnen einer originalverpackten Flasche entfaltet sich ein Aromenspektrum von überwältigender Komplexität:

In der Nase verbinden sich reife schwarze Pflaumen und eingemachte Kirschen mit edlem Tabak, Trüffel und einer mineralischen Unternote, die typisch ist für den eisenhaltigen Tonboden des Pétrus-Plateaus. Mit zunehmender Belüftung gesellen sich Nuancen von Mokka, Zedernholz und einer kaum zu beschreibenden "sous-bois"-Note (walderdige Eleganz) hinzu.

Am Gaumen offenbart sich die Magie dieses Weins in voller Pracht. Trotz seiner jetzt über 60 Jahre Reife wirkt der 1961er nicht alt, sondern in einem perfekten Reifezustand zwischen kraftvoller Frucht und tertiärer Komplexität. Die Tannine, einst kraftvoll und strukturiert, sind nun zu seidigen Fäden geschmolzen, die den Wein wie ein unsichtbares Netz durchziehen. Die Säure – oft Merlots Schwachpunkt – ist hier von belebender Frische und gibt dem Wein eine fast jugendliche Spannkraft.

Das Finale scheint endlos, mit schwindelerregenden Schichten von Lakritz, getrockneten Feigen und einer mineralischen Salzigkeit, die zum nächsten Schluck verführt.

Die Evolution einer Legende

Interessant ist die Entwicklungsgeschichte dieses Jahrgangs: In den 1970er Jahren galt der 1961er als kraftvoll und fruchtbetont, in den 1980ern zeigte er erste Anzeichen von Komplexität, und seit den 1990ern hat er jenes unvergleichliche Gleichgewicht erreicht, das ihn heute auszeichnet. Anders als viele moderne Weine, die in ihrer Jugend zugänglich sind, brauchte dieser Pétrus Jahrzehnte, um sein volles Potenzial zu entfalten – ein Beweis für seine außergewöhnliche Struktur.

Rarität und kulturelle Bedeutung

Von diesem legendären Jahrgang wurden nur wenige tausend Flaschen produziert – eine verschwindend geringe Menge angesichts des weltweiten Sammlerinteresses. Originale Flaschen mit intakter Kapsel und guter Provenienz gehören zu den begehrtesten Weinraritäten überhaupt; bei Auktionen erreichen sie regelmäßig Preise jenseits der 20.000-Euro-Marke.

Doch jenseits des finanziellen Werts repräsentiert der 1961er Pétrus etwas viel Wichtigeres: Er steht für eine Epoche, in der Weine noch ohne technische Manipulationen entstanden, getrieben allein vom Genius des Terroirs und der Hingabe der Winzer. In einer blinden Verkostung gegen moderne Spitzenjahrgänge beeindruckt er immer wieder durch seine natürliche Authentizität.

Trinkerlebnis als Offenbarung

Für die wenigen Glücklichen, die je die Gelegenheit hatten, diesen Wein zu verkosten, wird das Erlebnis oft zu einem Schlüsselmoment ihrer Weinliebhaberei. Der 1961er Pétrus lehrt Demut – vor der Natur, vor der Zeit und vor der handwerklichen Meisterschaft vergangener Generationen. Er beweist, dass wahrhaft große Weine keine Modeerscheinungen sind, sondern zeitlose Kunstwerke, die unsere flüchtige Existenz überdauern.

Epilog

Der Château Pétrus 1961 ist mehr als der beste Pomerol des 20. Jahrhunderts – er ist ein kulturelles Erbe in Flaschen. In jeder noch existierenden Originalflasche schlummert nicht nur der Geist eines perfekten Jahrgangs, sondern auch die Seele einer Weinkultur, die Perfektion nicht in Punkten, sondern in unvergesslichen Trinkerlebnissen misst. Wenn Weine wie dieser heute als unerreichbare Vorbilder gelten, dann nicht wegen veränderter Klimabedingungen oder fehlendem Know-how, sondern weil sie in einer Ära entstanden, als Geduld noch eine Tugend und nicht nur ein Marketingbegriff war.


Hier nun einige Verkostungsnotizen von Weinen des Chateau Petrus:

Chateau Petrus 1945

Wie ein Zwilling von 61 präsentierte sich 1993 auf Walter Eigensatz großer Probe der Petrus mit ähnlicher Farbe und Nase, sowie viel Druck am Gaumen. Zuletzt 2002 wieder eine authentische 1tel eines honorigen Weinfreundes, wunderbar eleganter Wein mit schöner Süße, wirkte auch in der Farbe deutlich älter, blühte im Glas mit der Zeit auf, ganz anderer Stil als die marmeladigen, zweifelhaften Magnums, die häufig auf bezahlten Proben auftauchen. Absolut großartig auf René Gabriels Petrus Probe 2005, die Eleganz in Perfektion, ein absoluter Traumstoff, der am Gaumen gar nicht mehr aufhört. In der Nase immer noch schöne, beerige Frucht, feine Süße. Klar sind da Reifetöne in der Farbe. In einer derartigen, perfekten und absolut authentischen Magnum hält dieser großartige 45er sicher noch 10-20 Jahre – 100/100 (Quelle: Broadbent Michael).

Chateau Petrus 1947

Petrus kann in guten, echten Flaschen eine richtige Hedonisten-Oper sein. 1993 in unserer Jahrhundert-Probe habe ich ihn mit damals "21/20" noch über den perfekten Cheval Blanc gesetzt, ein Wahnsinnswein. 1995 eine belgische Händlerabfüllung, die der Chateauabfüllung in nichts nachstand, dicht, Süße, Mokka, einfach toll - 100/100. 1997 zu Jörg Müllers 50. eine französische Händlerabfüllung, erst verhalten, brauchte viel Luft, dichte Farbe, entwickelte feine Anis und Lakritzaromen, wurde mit der Zeit enorm druckvoll und lang, ganz großer Bordeaux - 98/100. Im selben Jahr eine Calvet-Magnum, der hellste des Flights, wenig Konzentration, deutlich schwächer als meine 1tel - 93/100. Auch als Vandermeulen-Abfüllung ist Petrus groß, vielleicht nicht ganz so üppig, wie die Chateauabfüllung, aber möglicherweise langlebiger. 1992 bei Drawert Kraft, Fülle, deutlich mehr als ein Maul voll, langer Abgang, noch sehr frisch - 100/100. 1996 auf sehr hohem Niveau dem 47er Margaux Vandermeulen nur knapp unterlegen, ebenso 1997, wo sich auch noch Conseillante Vandermeulen knapp davor schob. 2005 auf René Gabriels großer Petrus Probe in der ersten Vandermeulen Flasche platt, in der zweiten dichte Farbe, portig, süß, riesengroß, Power ohne Ende. Das ist die Kraft und die Herrlichkeit – 100/100. Ebenfalls auf 100 Punkte Niveau zwei weitere Flaschen im Sommer 2005, eine mit unendlichem Schmelz und feiner Süße, die andere noch etwas dichter und jünger wirkend. 2007 von der Substanz her wieder ein klarer Kandidat für 100/100, aber leider korkig, das tut weh!. Und dann war da leider im Januar 2007 auch noch eine gefälschte Magnum, die ein Weinfreund bei einem renommierten Auktionshaus erstanden hatte (Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).

Chateau Petrus 1949

Deutlich schöner war da schon Petrus in der Vandermeulen-Abfüllung. Mit viel Glück hatte ich Anfang der 90er mehrer halbe Flaschen aus Belgien zu sehr vertretbaren Konditionen erwerben können. In denen war Petrus nie so opulent wie 47, aber immer sehr kräftig und druckvoll und lag immer bei 95/100. Deutlich besser waren meine Vandermeulen 1tel.. Einmal Anfang 99 mit Franz Josef Schorn Trüffel pur mit unglaublich dichter Farbe, habe sicher noch nie etwas besseres getrunken - 100/100, die Zwillingsflasche dann auf meiner Raritätenprobe ein halbes Jahr später schiere Perfektion – 100/100. Alle Flaschen wohlgemerkt aus einem zuverlässigen, sehr guten Keller, wo sie seit dem damaligen Erwerb lagerten und demgemäß in sehr gutem Zustand. Riesengroß auch 2005 auf René Gabriels Petrus Probe, wie eine perfekte Cuvée aus Cheval Blanc und einem großen Burgunder mit feiner, delikater Würze und unendlicher Länge am Gaumen. Klar kann der von der Kraft her mit 47 nicht mit, aber was für eine spielerische Eleganz und Finesse – 100/100 (Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).

Chateau Petrus 1952

Groß in 52 ist auch Petrus. Meine erste Begegnung mit diesem Wein war 1993 auf der Petrus-Probe in der Wachau. Eine echte Sensation für den Jahrgang und besser als 50, explosives Bouquet, lang, üppig – 95/100. Eine Top-Flasche 1997 bei Willi Krähling, dichte Farbe, kaum Alter, wunderschön würzig, komplex und lang – 99/100. Ein Jahr später die Zwillingsflasche, toller, dichter Stoff mit schöner Länge – 96/100. Zuletzt 2004 auf einer Probe wunderbarer, perfekt gereifter Petrus mit feiner Süße - 96/100. Bei guten Flaschen mit einwandfreier Herkunft würde ich hier nicht zögern. Petrus mach sicher noch 10+ Jahre Spaß. In jedem Fall würde ich hier die Chateauabfüllung der Vandermeulen-Variante vorziehen. Letztere konnte mit der Chateauabfüllung nie mithalten, in den letzten 10 Jahren gut 10mal getrunken und immer mit 92-93/100 bewertet. Zuletzt 2005 auf René Gabriels großer Petrus Probe, wo der Wein deutlich zeigte, dass er sich auf dem Abstieg befindet. Beide Flaschen schon sehr reif mit leichten Oxidationstönen, malziger Süße, aber auch leichtem Essigstich – 92/100. Darüber hinaus existieren noch weitere belgische Händlerabfüllungen, erkennbar am Original Petrus-Etikett ohne den Zusatz „mise en bouteille aux Chateau“. Eine solche habe ich 1999 bei Willi Krähling getrunken, der Wein des Abends und sicher auf der Höhe der Chateauabfüllungen – 97/100(Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).

Chateau Petrus 1953

1953 Petrus. Noch so jung mit irrem aromatischem Druck am Gaumen. In der Nase feine, leicht exotische Süße mit Kokos, erinnerte mich an die besten, bisher vom 61er getrunkenen Flaschen – 100/100 (Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).

Chateau Petrus 1959

Sehr hochgelobt wird in 1959 der Petrus, insbesondere von denen, die ihn derzeit auf Auktionen anbieten. Ich kann das nicht nachvollziehen. Auf Walter Eigensatz großer Petrus-Probe 1993 eine Magnum, würzig, malzige Süße, groß, kräftige Säure – 95/100. 1996 bei Drawert dann eine belgische Grafé-Lecocq Magnum mit sehr dunkler, kräftiger Farbe ohne Alter, massive(zuviel!) Säure, tanninig, baute mit der Zeit im Glas ab – 93/100. Irritiert war ich auf René Gabriels Petrus Probe 2005 von Petrus in der Grafé-Lecocq Abfüllung. In beiden Flaschen war ein Riese mit irrem Abgang. Kaffee ohne Ende und ein bei Petrus noch nie bemerkter Eukalyptus-Ton, sicher 97/100 wert, aber war das Petrus? (Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).

Chateau Petrus 1961

Wer den megararen und ultrateuren 61er Petrus genießen möchte, braucht tiefe Taschen, generöse Freunde oder beides. Und selbst dann ist noch längst nicht gewährleistet, dass sich in der Flasche tatsächlich 61 Petrus befindet. Von wenigen Weinen dürften in der Relation so viele Fälschungen existieren, wie von Petrus, vor allem in Großflaschen. Mein erster 61er Petrus 1993 auf Walter Eigensatz großer Petrus-Probe war absolut authentisch und noch sehr jung – 97/100. Über mehrere Flaschen danach, allesamt Magnums in bezahlten Proben, breite ich lieber das Mäntelchen des Schweigens. Umsomehr freute ich mich dann 2001 auf den Höhepunkt der 61er Probe eines Weinfreundes, leider aber nur eine billige Eierdieb-Fälschung mit extrem junger Farbe und Rhone oder Syrah-Nase. Und da dieser arme Mensch davon gleich zwei Magnums erworben hatte, stellte er 2004 die zweite ebenfalls an und präsentierte dagegen eine authentische Magnum, die mehrere Jahrzehnte in einem Sammlerkeller gelegen hatte. Die Zwillingsflasche des Kuckuckseis wieder der junge Syrah, diesmal schon etwas angereift, sensationell dagegen das Original, Petrus in Perfektion mit riesigem Aromenstrauß, trotz aller Reife unglaublich druckvoll am Gaumen, ein klares, rares 100 Punkte Erlebnis. Und die Moral von der Geschicht´: Petrus 61 wie 47 Lafleur und andere nur aus absolut seriösen Quellen mit 30 Jahre alter Originalrechnung kaufen. Und selbst dann ist natürlich nicht gewährleistet, dass der Wein der Papierform entspricht. Auf René Gabriels großer Petrus Probe 2005 war der 61er beileibe kein schlechter Wein und in dieser Magnum sicher auch authentisch. Aber er war deutlich reifer als ich ihn kenne. Die Nase war immer noch typisch und recht schön, aber am Gaumen spielte sich nicht viel ab. Wo sich sonst beim 61er ein irrer aromatischer Druck aufbaut, war hier nur ein feiner, eleganter Wein, der schon etwas müde und kraftlos wirkte. Ich kenne die Herkunft der Flasche nicht, bin aber sicher, dass sie schon einige Besitze hatte. Diesen Effekt gibt es bei weit- und vielgereisten Trophäenweinen öfter. Die macht man besser gar nicht auf, sondern erhält sich die Illusion – 92/100 (Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).

Chateau Petrus 1970

Groß der Petrus. 1994 sensationell dichte Farbe, riesiges Potential, zeigt schon sehr viel -98/100. 1996 in Chicago im Italian Village gegen den 75er getrunken, der ja auch nicht gerade von schlechten Eltern ist, optisch nicht optimal(ts), aber mit überzeugendem Inhalt. Kräftige Farbe ohne Alterstöne, am Beginn der Trinkreife und dem 75er überlegen – 99/100. Überragend 2005 auf René Gabriels großer Petrus Probe, so jung, so fruchtig, so eine explosive Aromatik. Das ist wieder Pomerol vom Allerfeinsten – 100/100 (Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).

Chateau Petrus 1975

Leider bisher nur 5mal habe ich Petrus getrunken. 1996 kräftige Farbe mit deutlichem Braunton, Minze, Bleistift, am Gaumen viel Kraft, Schokolade, noch kräftige Tannine, sehr langer Abgang, hatte 8 Std. Dekantieren überlebt! – 97/100. Wenige Monate später im Italien Village in Chicago im Vergleich zum 70er, optisch nicht optimal(ts), aber mit überzeugendem Inhalt, kräftige Farbe ohne Alterstöne, dem 70er momentan unterlegen, braucht sicher noch 5-10 Jahre, wobei hoffentlich die Frucht überlebt – 96/100. 2005 auf René Gabriels großer Petrus Probe immer noch ein ungestümer Zeitgenosse, würzig, kräuterig, bissige Tannine, kräftige, tragende Säure, dazu Minztöne, aber auch Schokolade und eine intensive Mineralik, eine hypothetische Mischung aus den besten Jahren Lafleur und Heitz Martha´s Vineyard und noch längst nicht fertig – 98/100 (Quelle: Broadbent Michael).

Chateau Petrus 1989

An die aberwitzigen Preise des extrem hoch bewerteten und gesuchten Petrus mag ich gar nicht denken. Ich hatte diesen Wein seit 1993 5mal im Glas, darunter einmal 2001 aus einer Doppelmagnum, die wie alle anderen Flaschen zu jung war. Zuletzt 2005 auf René Gabriels großer Petrus-Probe total verschlossene Nase, am Gaumen zu, man spürt viel Kraft und bissiges Tannin. Da ist nur Potential, kein Genuss, mehr als 85/100 Trinkgenuss sind da derzeit leider nicht im Glas (Quelle: wineterminator.com Dr. Becker).

1. Historische Eckdaten

  • Gründung: 18. Jahrhundert (erstmals 1837 erwähnt)

  • Goldene Ära: Ab 1945 unter Madame Loubat („Die Pétrus-Patin“)

  • Moderne Ära: Seit 1961 Teil der Moueix-Familie (Ets. Jean-Pierre Moueix)

  • Standort: Pomerol, Bordeaux (Frankreich)

  • Rebfläche: 11,4 Hektar (kompakt, keine Expansion)

  • Klassifikation: Keine offizielle (Pomerol hat kein 1855-Ranking)


2. Terroir & Geologie – Das Geheimnis des Erfolgs

Einzigartiger Boden:

  • Hochplateau mit blauem Ton („Smectit“) über Eisenoxid

  • Eiszeitliche Ablagerungen (selten in Bordeaux)

Rebsorten:

  • Merlot (100%) (selten im Bordeaux!)

  • Durchschnittsalter der Reben: 45 Jahre (älteste: 70+ Jahre)

Mikroklima:

  • Frühe Reife durch Tonboden (Wasserspeicher)

  • Natürliche Frostresistenz


3. Die Produktion – Handarbeit auf höchstem Niveau

Lese:

  • Manuelle Ernte in 2–3 Durchgängen

  • Optische Selektion

Vinifikation:

  • Ganzlese-Vergärung (mit Stielen für Tanninstruktur)

  • Ausbau: 18–24 Monate in 100% neuen Eichenfässern (Demi-Muid)

Jahrgangsdisziplin:

  • Kein Second Wine

  • Durchschnittliche Produktion: ~30.000 Flaschen/Jahr


4. Die Weine – Preise & Legendäre Jahrgänge

JahrgangParker-PunkteAktueller Marktwert (€/Flasche)
19471008.000–10.000+
19611008.000–10.000+
19821004.000–7.000
20001005.000–8.000
20091004.000–6.000
2015993.000–5.000
2018982.500–4.000

5. Wirtschaftliche Bedeutung

  • Teuerster Wein Pomerols (vor Le Pin & Lafleur)

  • Auktionsrekord: Pétrus 1947 (bei Sotheby’s)

  • Wertsteigerung: Bis zu 20% p.a. für Top-Jahrgänge


6. Sensorisches Profil (Pétrus 2000)

  • Farbe: Undurchdringliches Purpur

  • Nase: Schwarze Kirschen, Trüffel, Schokolade, Lakritze

  • Gaumen: Seidige Textur, schmelzende Tannine, endlose Länge

  • Reifepotenzial: 30–70 Jahre


7. Pétrus vs. Lafite – Der Bordeaux-Vergleich

KriteriumPétrusLafite Rothschild
Rebsorte100% Merlot70% Cabernet Sauvignon
TerroirBlauer TonReine Kiesbänke
StilOpulent, sinnlichElegant, mineralisch
SeltenheitExtrem (11,4 ha)Größere Produktion


8. Aktuelle Entwicklungen (2024)

🔹 Klimawandel-Strategie:

  • Experimente mit biodynamischem Anbau

🔹 Sicherheit:

  • Hologramm-Etiketten gegen Fälschungen

🔹 Digitalisierung:

  • Blockchain-Zertifikate für Top-Flaschen

💡 Tipps:

  • Zum Investieren: 2009 oder 2015

  • Zum Genießen: Pétrus 1998 (bereits zugänglich)

  • Kuriosum: Der 2011er Jahrgang wurde wegen Frost um 75% reduziert!

📍 Historie:
Die 1947er Flasche gilt als einer der bester Merlots aller Zeiten


Pétrus ist kein Wein – er ist eine Legende. Seine seltene Kombination aus blauem Ton und uralten Merlot-Reben schafft einen einzigartigen Stil, der alle Klassifikationen überstrahlt.