Château d'Armailhac Baron Philippe de Rothschild 1992

Verkostungsnotiz: Château d'Armailhac 1992 (Pauillac, Bordeaux)

Der 1992er d'Armailhac stammt aus einem schwierigen Bordeaux-Jahrgang, der von kühlem Wetter und Feuchtigkeit geprägt war. Dennoch zeigt er eine erstaunliche Trinkbarkeit und typisch pauillacsche Würze.

Sensorische Analyse (bei guter Lagerung)

Farbe:

• Mittelintensives Granatrot mit orange-braunen Reflexen – bereits fortgeschritten gereift.

Nase:

• Klassische Pauillac-Aromen: Cassis, getrocknete Pflaume, Zedernholz, Bleistiftmineralität.

• Tertiäre Entwicklung: Tabak, Leder, feuchte Blätter, eine leichte Trüffelnote.

• Holznoten: Vanille, geröstete Kaffeebohnen, dezente Rauchwürze.

• Insgesamt eher zurückhaltend, aber mit typischem Bordeaux-Charakter.

Gaumen:

• Leichter bis mittelkörperig, mit bereits weich geschliffenen Tanninen.

• Säure dominiert leicht – typisch für den kühlen 1992er Jahrgang.

• Aromen von reifer schwarzer Johannisbeere, getrockneten Kräutern, schwarzem Pfeffer und einer leicht bitteren Kakaonote.

• Abgang: Mäßig lang, mit einer angenehmen Würze (Pfeffer, Eisen).

Gesamteindruck:
Ein leichter, aber charaktervoller Pauillac – kein kraftvoller Wein, aber mit typischem Terroir-Charme.

Bewertung & Reifepotenzial

• Parker (RP): 85/100 („Ein angenehmer, wenn auch leichter Pauillac“)

• Trinkfenster: Jetzt – 2027 (bereits voll ausgereift, sollte nicht mehr lange gelagert werden).

• Dekantieren: 20–30 Minuten, um die Aromen zu öffnen.

Servierempfehlung:

• Gebratene Entenbrust mit Orangensauce

• Lammkoteletts mit Rosmarin-Kartoffeln

• Milde Käsesorten wie Camembert oder Brie

Fazit:

Ein ehrlicher, trinkreifer Bordeaux aus einem schwachen Jahrgang – nicht spektakulär, aber mit typischem Pauillac-Profil. Ideal für unprätentiösen Genuss.

Tipp: Falls Sie eine Flasche besitzen, öffnen Sie sie bald.