De Venoge – Die vergessene Eleganz der Champagne
Seit 1837 steht das Champagnerhaus De Venoge für eine fast vergessene Seite der Champagne: die Kunst delikatester, filigraner Schaumweine. Das unabhängige Familienhaus mit Sitz in Épernay war einst Lieferant europäischer Königshäuser und entwickelte mit dem Cordon Bleu (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Cognac-Marke) einen der ersten Prestige-Cuvées der Region.
De Venoge hat sich der Bewahrung historischer Champagnerstile verschrieben. Der De Venoge Brut Grand Vin besticht durch seine ungewöhnlich hohe Chardonnay-Dominanz (60%) und entwickelt Noten von weißen Blüten, Mandel und einer zarten Mineralik. Die Cuvée Louis XV, benannt nach dem französischen König, ist eine rare Assemblage aus 50% Pinot Noir und 50% Chardonnay – eine fast ausgestorbene Rezeptur, die an die Ursprünge der Champagne erinnert.
Besondere Beachtung verdient die Collection Privilège-Serie, bei der jeder Jahrgang mindestens zehn Jahre auf der Hefe reift. Das Haus bewirtschaftet seine Weinberge nach den Prinzipien der lutte raisonnée und verzichtet auf künstliche Hefen.
Ein Glas De Venoge ist wie ein Museumsbesuch – voller historischer Referenzen, aber von verblüffender Aktualität.